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Ihr seid unsere Helden

Heimatdichter & Sänger

Anton Günther: 5.6.1876 - 29.4.1937

"Feierobnd" - Lied
De Sonn scheint iebern Wald drübn nei, de samte Wolken ruut, a jeder legt sei Warkzeig hi un schwenkt zen Gruß senn Hut. 's is Feierobnd, 's is Feierobnd. Es Togwark is vullbracht, 's gieht alles seiner Haamit zu, ganz sachte schleicht de Nacht.


On übern Wald e Vögele fliegt noch senn Nastel zu, ven Därfel drübn e Glöckel klingt, dos maant: Legt eich ze Ruh! 's is Feierobnd, 's is Feierobnd. Es Togwark is vullbracht, 's gieht alles seiner Haamit zu, ganz sachte schleicht de Nacht.

Do zieht's wie Frieden dorch der Brust, es klingt als wie e Lied, aus längst vergangne Zeiten rauscht's gar haamlich dorch's Gemüt. 's is Feierobnd, 's is Feierobnd. Es Togwark is vullbracht, 's gieht alles seiner Haamit zu, ganz sachte schleicht de Nacht.

Gar manichs Harz hot ausgeschlogn, vorbei is Sorg on Müh, on übern Grob ganz sachte zieht e Rauschen drüber hi. 's is Feierobnd, 's is Feierobnd. Es Togwark is vullbracht, 's gieht alles seiner Haamit zu, ganz sachte schleicht de Nacht.

Mundartdichter & Komponist

Quelle Wikipedia "Erich Lang".

Erich Lang: 15.12.1895 - 25. September 1940

Lang wurde 1895 in dem erzgebirgischen Bergdorf Satzung geboren. Er besuchte von 1903 bis 1910 die Volksschule in seinem Heimatort. Von Ostern 1910 bis Weihnachten 1915 war er zur Vorbildung am Königlichen Lehrerseminar in Annaberg.

Vom 9. bis zum 12. Dezember 1919 legte er die sogenannte Wahlfähigkeitsprüfung, ebenfalls am Königlichen Lehrerseminar in Annaberg, ab. Der erfolgreiche Abschluss dieses Seminars befähigte ihn zur Anstellung als Lehrer an Volksschulen. Im Dezember 1919 erhielt Erich Lang in Olbernhau eine ständige Anstellung als Hilfsschullehrer mit der späteren Beförderung zum Hilfsschuloberlehrer.

Am 28. Februar 1920 ehelichte er Gertrud Seifert, Tochter eines Pferdehändlers und -versicherers aus Satzung, in der St.-Annenkirche in Annaberg. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Gottfried (* 1923) und Dieter (* 1926) hervor.

Mitte der Zwanziger Jahre trat Erich Lang mit seiner musikalischen Tätigkeit in die Öffentlichkeit. So arbeitete er z. B. im Olbernhauer Männergesangverein „Harmonie“ als stellvertretender Chormeister. Ebenso war er Stabführer im Männergesangverein „Eintracht“, arbeitete nach dem Zusammenschluss aller Olbernhauer Gesangsvereine am 1.Juli 1937 zum „Kretzschmar-Chor“ als stellvertretender Chormeister, er war Leiter des Schulorchesters und hatte die Leitung der Singabteilung der Volksspielgruppe Olbernhau inne. Außerdem war er von 1933 bis zu seinem Tode Dirigent des Kirchenchores sowie Organist und Kantor in der Kirche zu Olbernhau.

Am 25. September 1940 starb Erich Lang im Alter von 44 Jahren morgens auf dem Weg zur Schule. Er hinterließ mehrere bekannte Advents- und Weihnachtslieder, die noch heute im Erzgebirge und darüber hinaus verbreitet sind.

Im Heimatmuseum "Haus der Heimat" in Olbernhau ist ihm eine Ausstellungsvitrine gewidmet. Außerdem ist als Leihgabe die von Erich Lang selbst gebaute Pyramide ausgestellt, auf die sich sein Lied De Peremett bezieht.

Erich Lang hinterlies wichtiges Kulturgut:
1937 ’s Raachermannel (Gahr für Gahr giehts zun Advent)
1938 De Peremett (Dr Voter hot ne man'che Stund)
1939 Der Bargma (Durch de Gassen weißbeschneit)



's Raachermannel

1. Gahr für Gahr gieht's zun Advent of'n Buden nauf,
werd e Mannel aufgeweckt: "Komm, nu stehste auf!"
Is es unten in dr Stub, rührt sich's net vom Flack,
stieht wu's stieht, doch bal gieht's lus,'s blest de Schwoden wag.

Refrain: Wenn es Raachermannel nabelt un es sat kaa Wort drzu,
un dr Raach steigt an dr Deck nauf,
sei mr allezamm su fruh.
Un schie ruhig is in Stübel, steigt dr Himmelsfrieden ro,
doch im Harzen lacht's un jubelt's;
Ja, de Weihnachtszeit is do.

2. 's hot zwaa stackendürre Baa un en huhlen Leib,
zieht bedachtig an dr Pfeif zu sen Zeitvertreib.
Hot e fei schies Gackel a, of'n Kup en Hut,
ober Maul un Nos sei schwarz, weil's viel dampen tut.

Wenn es Raachermannel ...

3. Kimmt zun Fast dr gruße Gung aus dr Fremd eham,
springt dr Klaane rim vür Frad, ach, dos is e Lab'n!
Bricht drnoch de Dammring rei, nam mr'n Raachermah,
stelln ne mitten of'n Tiesch, zündn e Kerzel a.

Wenn es Raachermannel ...

4. Is dr Heilige Ohmd nu ra, werd jed's zu en Kind.
Wieder warn in jeden Haus Lichter agezündt.
Jed's hofft, daß 's zun Heiling Christ e a Packel kriegt.
Überol is Glanz un Pracht, un wie gut dos riecht.

Wenn es Raachermannel ...

(Erich Lang, Adventszeit 1937)

Wilschütz und Legende

Karl Stülpner: 30. 09.1762 - 24.09.1842

Karl Stülpner, eigentlich Carl Heinrich Stilpner, war ein erzgebirgischer Soldat, Wildschütz, Schmuggler, Fabrikant und Lebenskünstler.

Romane, volkstümliche Theaterstücke und Erzählungen haben zu einer umfangreichen Legendenbildung beigetragen und dazu geführt, dass Stülpner heute gelegentlich als "Sächsischer Robin Hood" bezeichnet wird. Er lebte in einer Zeit historischer Umbrüche (Französische Revolution, napoleonische Kriege, beginnende Industrialisierung), die insbesondere in Sachsen von sozialer Ungerechtigkeit geprägt war. Das feudale Gesellschaftssystem gewährleistete das Einkommen der Oberschicht, während die Landbevölkerung häufig unzureichenden Lebensbedingungen ausgesetzt war. Das zahlreich vorhandene Hochwild in den erzgebirgischen Wäldern durfte von einfachen Leuten nicht gejagt werden, was zu einer gewissen Anerkennung des Wilddiebes Stülpner beigetragen haben dürfte.

Zwischen 1794 und 1800 lebte Stülpner unbehelligt in Scharfenstein. Alles, was über ihn als Wildschütz erzählt wird, ist vermutlich in diese Zeit einzuordnen. Stülpner erwarb sich einen Ruf als Unterstützer und Beschützer der Armen, außerdem als Schmuggler und Räuber. Es entstand eine Art stillschweigende Übereinkunft zwischen Stülpner und den Scharfensteinern: Er unterstützte Bedürftige, versorgte sie mit Fleisch und Schmuggelware, dafür schützen ihn die Scharfensteiner vor der Justiz. Mehrmals entging Stülpner knapp der Verhaftung.

Stülpner zog durch seine Heimatregion und erzählte bereitwillig Geschichten aus seinem Leben. In den sich entfaltenden Legenden vermischten sich Wahrheit, Wunschvorstellungen und Wildhüter-Romantik. Volkstümliche Schriftsteller griffen die Stülpner-Legende auf. Der Veröffentlichung eines ersten Buches 1832 folgten Gedichte und Theaterstücke. Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, verkaufte Stülpner 1835 seine Lebensgeschichte an den Verleger Schönberg. Bald nach dem Erscheinen wurde das Buch verboten. Obwohl Stülpner deshalb vor Gericht eine Entschädigung erstreiten konnte, wurde er wieder mittellos. Von Altersschwäche gezeichnet kehrte er 1839 in seinen Heimatort Scharfenstein zurück. Die beiden letzten Jahre seines Lebens war er krank und fast blind und wurde aus der Armenkasse versorgt. Stülpner starb am 24. September 1841 in Scharfenstein im Alter von fast 79 Jahren. Sein Grab blieb bis heute auf dem Friedhof in Großolbersdorf erhalten.

Die siebenteilige Serie Stülpner-Legende des Fernsehens der DDR (1973) mit Manfred Krug in der Hauptrolle schildert in freier Adaption einige legendäre Episoden aus Stülpners Leben etwa aus der Zeit von 1795 bis 1800.